Deutscher Schulpreis 2024 – worauf es bei der Bewerbung ankommt

Der Deutsche Schulpreis will gute Schulen und ihre innovativen Konzepte sichtbar machen. Seit 2006 zeichnen die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung daher Schulen aus, von denen andere Schulen etwas lernen können und die die Schulentwicklung voranbringen können. Wie können sich die Mitglieder der Jury ein Bild davon machen, wie das Lehren und Lernen an einer Schule gestaltet ist? Was sollte in der Bewerbung stehen? Wie sollten Schulen den Bewerbungsprozess angehen? Angelika Wolters, seit 2009 in der Jury des Deutschen Schulpreises, und Andrea Preußker, Teamleiterin Bildung bei der Robert Bosch Stiftung und mit ihrem Team verantwortlich für den Deutschen Schulpreis, erklären, worauf es ankommt. Schulen können sich bereits jetzt für den Deutschen Schulpreis 2024 bewerben.

Inhalte der Bewerbung festlegen

Im Mittelpunkt des Deutschen Schulpreises steht die Unterrichtsqualität. Trotz dieser Fokussierung fällt es Schulen manchmal nicht leicht, herauszufiltern, was sie in die Bewerbung aufnehmen und was nicht. Angelika Wolters rät daher dazu, am Anfang des Bewerbungsprozesses erst mal innezuhalten und sich drei Fragen zur eigenen Schul- und Unterrichtsentwicklung zu stellen: Wo haben wir angefangen? Wo stehen wir heute? Wo wollen wir hin?

Beispiele nennen

Die Arbeit der Schule sollte in der Bewerbung so klar wie möglich beschrieben sein, damit sich die Jury ein konkretes Bild von der Arbeit an der Schule machen kann. „Wenn da steht: ,Wir individualisieren den Unterricht‘, ahnen wir zwar, was das bedeuten könnte, jedoch nicht, wie die Einzelschule dies konkret im Unterrichtsalltag umsetzt“, sagt Angelika Wolters. Vielmehr will die Jury erfahren, wie die Schule den Unterricht individualisiert, welche Strukturen und Instrumente sie dabei nutzt, wie das Kollegium zusammenarbeitet und wieso sich die Schule für das eine und nicht für ein anderes Konzept entschieden hat. Der Unterricht, die Prozesse oder die Strukturen in der Schule sollten möglichst anhand konkreter Beispiele dargestellt werden.

Zeitplanung beachten

Es gibt Schulen, die innerhalb von wenigen Tagen eine Bewerbung schreiben. Aber das ist die Ausnahme. Wenn man vorhat, sich zu bewerben, setzt das meist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Schulentwicklung in Gang. „Das ist auch ein toller Nebeneffekt einer Bewerbung“, sagt Andrea Preußker. Bis der Text dann finalisiert ist und die Schulen eine Bewerbung abschicken, dauere es meist einige Wochen, so die Erfahrung von Angelika Wolters, die nicht nur in der Jury ist, sondern auch seit vielen Jahren Bewerberschulen als Regionalberaterin des Deutschen Schulpreises berät.

Projektteam bilden

Am besten ist es, wenn ein kleines Team die Bewerbung schreibt. Dazu können unterschiedliche Menschen gehören, die mit der Schule in Verbindung stehen – Schulleitung, Lehrkräfte, weiteres schulisches Personal, Eltern oder Schülerinnen und Schüler. So lasse sich auch sicherstellen, dass alle hinter dem Bewerbungsprozess stehen, betont Angelika Wolters.

Unterstützung suchen

Schulen können sich bei der Bewerbung Unterstützung und Rat bei den Regionalberaterinnen und Regionalberatern des Deutschen Schulpreises holen. Sie informieren über das Bewerbungsverfahren und geben fachliches Feedback zur Bewerbung. Außerdem gibt es während des Bewerbungszeitraums auf dem Campus des Deutschen Schulportals Online-Beratungsworkshops und das Angebot eines virtuellen Spieleabends, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam beim Planspiel Gute Schule die Kriterien für den Deutschen Schulpreis beleuchten und dabei die Entwicklung ihrer eigenen Schule reflektieren können.

Schulen sind sich manchmal nicht sicher, ob sie in ihrer Entwicklung schon weit genug für eine Bewerbung sind. Aber Andrea Preußker macht Mut: „Wenn die Schule stolz ist auf das, was sie leistet, dann freuen wir uns darüber, wenn sie uns das auch zeigt und ihr Konzept der Jury des Deutschen Schulpreises präsentiert.“

Allgemeinbildende und berufliche Schulen in öffentlicher oder privater Trägerschaft in Deutschland sowie Deutsche Auslandsschulen können sich bis zum 1. Februar 2024 für den Deutschen Schulpreis 2024 bewerben. Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Kooperationspartner haben zudem die Möglichkeit, Schulen für den Deutschen Schulpreis zu empfehlen.

Der Deutsche Schulpreis ist die höchstdotierte Auszeichnung für Schulen in Deutschland. Unabhängig vom Ausgang der Bewerbung beschreiben viele Bewerberschulen ihre Teilnahme am Wettbewerb als Gewinn für ihre Schulentwicklung.